Baumaschine

Die emissionsfreie Baustelle

Vision 'Zero'

Ökologisch nachhaltiges Bauen bezieht sich längst nicht mehr allein auf die für die beim Bau verwendeten Materialien sowie die effiziente Nutzung und den Betrieb von Gebäuden über ihre gesamte Lebensdauer hinweg. Zunehmend rückt der Bauprozess selbst in den Fokus, denn Baustellen sind eine wesentliche Quelle für Treibhausgasemissionen. Nicht nur in Deutschland wächst die Nachfrage nach Wohnungen, die stark wachsende Weltbevölkerung und der anhaltende TrendIm allgemeinen Sprachgebrauch ist Trend einer der am häufigsten verwendeten Begriffe, wenn es um die Zukunft geht. Im unternehmerischen Zukunftsmanagement hat der Begriff eine klar definierte Bedeutung. Ein Trend beschreibt demnach kumulative, sich aus einer großen Zahl ähnlicher Entscheidungen u... More zur Urbanisierung wird die Bauwirtschaft weltweit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf Wachstumskurs halten. Doch gerade die rasant wachsenden Millionenstädte gelten als Motoren des Klimawandels. Nicht nur eine Reduzierung der Verkehrsemissionen, sondern eine nachhaltige Stadtentwicklung insgesamt soll diese Metropolen in ZukunftDie Zukunft ist ein vielschichtiges Konzept und weitaus komplexer als gemeinhin angenommen: "die Zukunft" als vor uns liegende Zeit existiert nicht. So bietet es sich an, von der Zukunft im Plural zu sprechen. Der Begriff "Zukünfte" impliziert eine gewisse Offenheit und einen Mangel an Vorherhsehba... More lebenswerter machen. Noch pusten die Dieselmotoren von Baggern, Walzen, Schaufelradladern etc. ihre Abgase, teilweise ungefiltert, in die Luft. Doch es gibt eine Vision: die emissionsfreie Baustelle.

Elektrifizierung von Baumaschinen

Das Trendthema Elektrifizierung hat nach dem Bereich der Mobilität auch die Baumaschinen erreicht. Immer mehr Hersteller ergänzen ihr Portfolio um Maschinen mit nachhaltigen Antrieben – von hybriden Modellen bis hin zu vollelektrischen. Ziel ist es nicht nur, dem Wunsch der Kunden nach nachhaltigeren Lösungen zu entsprechen, Emissionen zu senken und die gesundheitliche Belastung von Bauarbeitern zu reduzieren, die Elektrifizierung der Maschinen ist auch ein wirtschaftlicher Faktor, weil hohe Kosten für Treibstoff eingespart werden können. Zwar sind die Anschaffungskosten der Maschinen (noch) höher, doch niedrigere Gesamtbetriebskosten, nicht zuletzt auch durch eine geringere Wartungsintensität der Motoren, führen mittelfristig zu Einspareffekten. Immer leistungsfähigere Akkus bei gleichzeitig weiter sinkenden Preisen werden die Anschaffung entsprechender Maschinen immer attraktiver machen. Insbesondere bei großen Baumaschinen werden vorerst allerdings noch kabelgebundene Lösungen vorherrschen.

Herausforderung Energieversorgung

Damit die Energieversorgung der Maschinen ökologisch nachhaltig ist, müssen diese möglichst mit Strom aus regenerativen Energien geladen werden. Eine grüne, CO2-freie Baustromversorgung gewinnt ebenso an Bedeutung wie eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur, um Leerlaufzeiten auf der Baustelle gering zu halten. Dies ist nicht nur für klassische Energieversorger ein interessanter Markt. So hat zum Beispiel das Start-up 'Instagrid' einen tragbaren Speicher zur einfachen Gestaltung mobiler Strominfrastrukturen entwickelt, mit dem es insbesondere die Bauwirtschaft adressiert. Die Batteriespeicher werden vermietet, die Abrechnung erfolgt nutzungsorientiert. Lösungen für einen einfachen und schnellen Batteriewechsel sowie das Laden mit hoher Leistung sind ein Wachstumsmarkt. Baumaschinen könnten in Zukunft einen Teil der Energie, die sie benötigen, auch selbst erzeugen. Ein Beispiel dafür ist das Haldenband S5e 'Solar' von Keestrack. Photovoltaik-Module über dem Förderband speisen eine im Chassis installierte Batterie für den Betrieb aller Fahr-, Hub- und Förderfunktionen.

Null-Emissionen - gesetzlich reguliert

Zahlreiche Staaten verfolgen aktiv das Ziel, ihre Treibhausgasemissionen zu senken, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Städte und Kommunen gehen immer restriktiver gegen Luftverschmutzung vor. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von elektrifizierten Baumaschinen dürften Maßnahmen zur Minimierung des CO2-Ausstoßes in der Bauwirtschaft verschärft werden. Hier ist in einigen Jahren mit einem 'Tipping Point' zu rechnen, bei dem technologischer Fortschritt und gesetzliche Regularien den Einsatz von E-Baumaschinen quasi alternativlos machen. Ein Vorreiter ist die diesjährige Umwelthauptstadt Europas: Oslo. Hier kommen seit einigen Jahren verstärkt emissionsfreie Maschinen auf Baustellen zum Einsatz. Bis 2030 möchte die Stadt ihre Emissionen gegenüber 1990 um 95 Prozent senken.

Die Elektrifizierung von Baumaschinen ist ein wichtiger Faktor, die Vision von der CO2-neutralen oder -freien Baustelle Wirklichkeit werden zu lassen. Visionären Unternehmen mit innovativen Konzepten eröffnet sich ein gigantischer Markt.

Märkte

Quelle

  • FutureManagementGroup AG (2019)