Nanotechnologie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Besonders in der Medizin wird sie die Diagnose- und Therapieverfahren revolutionieren – möglicherweise aber auch neue Gefahren bringen.

Heiler

Die winzigen gefährlichen Heiler der Zukunft

Nanotechnologie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Besonders in der Medizin wird sie die Diagnose- und Therapieverfahren revolutionieren – möglicherweise aber auch neue Gefahren bringen.

Der Umbruch betrifft vor allem die Krebsforschung. Die winzig kleinen Teilchen spielen die Hauptrolle bei unzähligen nanomedizinischen Innovationen: Schnelltests mit Nanosensoren zur Krebserkennung, Tumorzerstörung mithilfe magnetischer Nanopartikel, Nanohormontests mit Handys, injizierbare Nanobots zur Zellreparatur oder Nanopartikel zur Behebung von lähmenden Rückenmarksschäden.

Das meiste davon ist noch Grundlagenforschung, manches aber auch schon angewandte Medizin. In jedem Fall sind es Innovationen, die unfassbar mächtig werden können. Schon in fünf bis zehn Jahren könnte ein Großteil der Lösungen zum medizinischen Alltag gehören. Natürlich werden wir mithilfe der Nanomedizin nicht ewig leben, wie es der Futurologe Ray Kurzweil zu hoffen wagt. Aber sie könnte viele Leben retten, denn derzeit sterben täglich weltweit rund 20.000 Menschen an Krebs.

Was hindert uns an der Verwirklichung, neben der notwendigen Forschungs- und Entwicklungszeit? Es sind vor allem die zu unser aller Wohl sorgfältigen und somit auch langwierigen Zulassungsprozesse. Denn nicht vergessen darf man die große unbekannte Gefahr. Nanopartikel haben zumindest theoretisch das Potenzial, Milliarden von Menschen den Tod zu bringen, wenn sie über die Haut oder die Atmung in den Körper gelangen und möglicherweise sogar unsere DNA schädigen. Die Technologiefolgenabschätzer sind ja notorisch skeptisch. Häufig zu Recht.