Insekten

Sind Insekten, Algen, Nährstoff-Drinks und In-vitro-Fleisch die Nahrungsmittel der Zukunft?

Vor allem Jüngere denken um

Ein besonderes Interesse an neuen oder alternativen Rohstoffen liegt darin begründet, die wachsende Weltbevölkerung in ZukunftDie Zukunft ist ein vielschichtiges Konzept und weitaus komplexer als gemeinhin angenommen: "die Zukunft" als vor uns liegende Zeit existiert nicht. So bietet es sich an, von der Zukunft im Plural zu sprechen. Der Begriff "Zukünfte" impliziert eine gewisse Offenheit und einen Mangel an Vorherhsehba... More ausreichend mit Lebensmitteln zu bezahlbaren Preisen zu versorgen. Vor allem der steigende Konsum von Fleisch und anderen Tierprodukten hat nicht nur negative Auswirkungen auf die individuelle Gesundheit, sondern auch auf die Welternährung. Eine zukunftsfähige Ernährungsweise muss sich durch die Einschränkung des Verbrauchs ressourcenintensiver tierischer Produkte auszeichnen. Hier hat bereits ein Umdenken stattgefunden: Immer mehr Menschen in den Industrieländern ernähren sich vegetarisch oder vegan, Tendenz steigend. Besonders in der Gruppe der Jüngeren ist der Anteil der Vegetarier oder Veganer verhältnismäßig hoch.

Proteine aus alternativen Quellen

Um den ökologischen Fußabdruck zu senken und gleichzeitig den Proteinbedarf der wachsenden Weltbevölkerung in Zukunft decken zu können, forschen Lebensmitteltechniker an zahlreichen Alternativen. Die Produktpalette pflanzenbasierter Fleischersatzprodukte wächst: Bis 2025 wird der globale Fleischersatzmarkt um 7,9 Prozent pro Jahr auf 7,5 Milliarden US-Dollar wachsen. 2017 wurden in der Schweiz bestimmte Insektenarten als Lebensmittel zugelassen. Mit der Novel-Food-Verordnung ist das nun auch innerhalb der EU möglich. Insekten könnten künftig auch zuhause gezüchtet werden: Das UK-Unternehmen 'LIVIN Farms' hat zum Beispiel eine Desktop-Farm für die Aufzucht von Mehlwürmern in der heimischen Küche entwickelt. Werden Konsumenten Insekten tatsächlich als Nahrungsmittel akzeptieren? Aufgabe der Lebensmittelindustrie wird es sein, hier Aufklärung über die Vorteile zu leisten, um die Akzeptanz zu erhöhen, und vor allem attraktive und überzeugende Produkte zu entwickeln. Neben Insekten gelten auch Algen als vielversprechende zukünftige Proteinlieferanten.

Fleisch aus dem Reagenzglas oder dem 3D-Drucker

Prinzipiell ist die Produktion von Fleisch in Form von Muskelfasern aus Stammzellen in vitro möglich. Doch bislang ist der Herstellungsprozess noch energie- und kostenintensiv. An einer Massenproduktion von Labor-Fleisch arbeiten u. a. die Un-ternehmen 'MosaMeat' und 'SuperMeat'. Ihre Vision ist es, Verbrauchern in Zukunft Fleischgenuss ohne schlechtes Gewissen zu ermöglichen: gesund, ökologisch nachhaltig und regional, denn das Fleisch könnte zum Beispiel dezentral im Supermarkt vor Ort erzeugt werden. Verbraucher wählen an der 3D-Druck-Theke die gewünschte Form aus.

Start-ups drängen mit zahlreichen Food-Innovationen auf den Markt

In den nächsten Jahren dürften gerade Start-ups, die im Bereich Essen der Zukunft forschen, zahlreiche Food-Innovationen auf den Markt bringen, die Verbraucherbedürfnisse und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang bringen. Das Start-up 'Perfect Day' arbeitet beispielsweise an einer 'tierfreien' Milch, die in einem brauähnlichen Prozess mithilfe im Labor gezüchteter Milch-Hefe gewonnen wird und laktosefrei ist. Und 'Rosa Foods' vermarktet sein flüssiges Nahrungsmittel 'Soylent' als Grundnahrungsmittel, das den täglichen Nährstoffbedarf eines Erwachsenen vollständig deckt und darüber hinaus Zeit spart, weil keine Mahlzeit mehr zubereitet werden muss.

Es gibt gute Gründe für Fleischalternativen. Genussaspekte könnten in Zukunft in den Hintergrund treten. Esskultur hat zunehmend mit der nachhaltigen Optimierung von Körper und Welt zu tun.

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